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Vier fleißige Hände und eine große Überraschung

Anfang Mai war der Tag, an dem ich diese eine langjährige Sache angehen wollte. Ständig schob ich es auf. Ständig suchte ich Ausreden. Aber irgendwann muss man die Aufschieberitis besiegen. Nur so kommt dieses lästige Gefühl etwas angefangen und nicht zu Ende gebracht zu haben weg.

Also traf ich mich Anfang Mai mit unserem Schulhausmeister Herr Winkel, der nicht umsonst den Titel „Meister“ in seiner Jobbeschreibung trägt, im Schulgarten beim Teich. Es gab viel zu tun und viel zu wenig Zeit. Unser Ziel war es, das durch die Hände von Herrn Singer entstandene Hochbeet fertig zu stellen, sodass es endlich mit Leben gefüllt werden könnte. Nicht nur die Folie, sondern auch die Erde sollte am selben Tag in der Mittagspause besorgt werden. Ich fuhr also los und schaufelte mein kleines Auto voll mit Erde. Tiefergelegt kam ich wieder am Schulgarten an.

Mich traf fast der Schlag, als zwei meiner Schüler aus der Lerngruppe vor dem Technikraum saßen und Vokabeln lernend auf mich warteten. Ob das Lernen von Vokabeln oder die Präsenz der Schüler in der Schule anstatt in der Sporthalle beim Sportunterricht mich schier erschlug, das sei mal dahingestellt ;-). Auf jeden Fall waren sie da und sahen meinen sehr überraschten und kritischen Blick. Sie fingen sofort an sich zu erklären, aber sie kamen nicht drumherum. Der Sportunterricht wurde kurzerhand durch Erde schleppen ersetzt. Aus vier fleißigen Händen wurden acht fleißige Hände – und die Jungs waren wirklich fleißig. Nach einer guten Stunde war die am Anfang noch unliebsame Aufgabe ruckzuck fertig und wurde am Ende doch noch durch ein gutes Zusammenarbeiten belohnt. Wenn man etwas angreift, statt aufzuschieben, kann es unerwartet schnell erledigt sein. Nun kann die Schulgarten-AG starten!